Der musikalische Zusammenschluss dreier Weltreligionen: Das Konzert

 

Im Biennalejahr 2017 präsentieren der Sindelfinger Kammerchor, das Orchester l’arte del mondo, und das Ensemble Al Ol ein musikalisches Projekt von bezaubernder musikalischer Wirkung und gleichzeitig brennender Aktualität: Israel in Egypt – from Slavery to Freedom. Das Konzept wurde gemeinsam mit israelischen Musikern erarbeitet, die für dieses Projekt auch aus ihrem Heimatland anreisen um es erneut zu präsentieren.

Bedanken dafür können sie sich bei Markus Nau, dem vor Jahren eine CD mit diesem Stück in die Hände gefallen ist. Der Titel war „Israel in Egypt – from Slavery to Freedom“ und das Cover ließ darauf schließen, dass es sich um eine Mischung aus Barock und ethnischner Musik handelt. „Das könnte interessant sein“, meint Nau. Gleich nachdem er sich die CD angehört hatte war die Begeisterung für das Projekt da und die Idee wurde sofort weitergedacht. „Gesehen, gehört, gedacht super, auf gutdeutsch turbo….“, sagt der Chorleiter dazu.

Das alles ist inzwischen 5-6 Jahre her, denn das Stück benötigt nicht nur jede Menge Aufwand und Geld, sondern auch sehr viele Musiker. Da das Thema der Biennale dieses Jahr „Miteinander“ ist und es somit um Freiheit und Toleranz geht, passt es perfekt zum Projekt. Die Idee wurde also 2017 wieder aufgenommen, weil hier durch die Musik Christentum, Judentum und der Islam zusammengebracht werden und sich das Motto des Miteinanders im Stück widerspiegelt.

Durch das besondere Konzept und den Background hat das Konzert einen noch höheren Stellenwert als ein „normales“ Konzert. Es wird auf ein erweitertes Publikum gehofft das  ruhig von jung bis alt reichen darf. Selbstverständlich  wäre es auch toll, wenn sich die Community der Sindelfinger mit Migrationshintergrund angesprochen fühlen würde!  


Es werden ca. 60 Mitwirkende auf der Bühne stehen, davon 32 Chorsänger, 18 Musiker im Orchester und 8-10 Israelis und Palestinänser. Gespielt wird in der Dreifaltigkeitskirche, da diese eine große Akustik hat. Gewählt wurde sie außerdem, weil es die größte Kirche und bisher eher selten im Mittelpunkt großer Konzerte stand! 

Das Instrumentarioum ist vielfältig: neben den klassischen Instrumenten wie Streicher, Holz- und Blechbläser, Pauken und  Orgel kommen Instrumente aus dem Nahen Osten: Percussionsinstrumente, Saiteninstrumenten, wie zum Beispiel die Tambura.  Aber auch ein sogenanntes Schofar kommt zum Einsatz, ein Widderhorn , das  laut Nau „ganz urige Laute produziert“. Geleitet wird das ganze von Stadtmusikdirektor Markus Nau und Yair Dalal, dem Israelischen Leiter der Gruppe AL Ol. Das ist übrigens der Name eines Wüstenwindes!

Alle drei Gruppen, Chor, Orchester und AL OL proben zunächst für sich. Ein paar Tage vor den Auftritten beginnen dann die gemeinsamen Proben und dann wird alles zusammengesetzt und in der Kirche kommt die Feinabstimmung. Aufgeführt wird das Werk dann zwei Mal, am 8. und 9. Juli. 

Text: Marie Fritsche; Video: Marc Hugger; Bilder: privat