Peter und der Wolf op.67

Peter und der Wolf beginnt zwar nicht mit Es war einmal..., aber ansonsten trägt die musikalische Erzählung von Sergej Prokofjew die typischen Züge eines Märchens. Im Mittelpunkt des Geschehens steht mit dem kleinen Peter eine pfiffige Hauptfigur, die nicht nur Tiere gerne mag, sondern sogar ihre Sprache versteht. Gemeinsam mit seinen Freund*innen bringt Peter das Böse spielerisch zur Strecke. Das Stück entstand im Jahr 1936 und war sofort ein großer Erfolg. Prokofjew hatte das konzertante Hörstück für Orchester und Sprecher als Auftragskomposition für das Moskauer Kindertheater innerhalb von nur drei Wochen komponiert und selbst die Texte dazu geschrieben. Seine Absicht war es, Kindern die Instrumente eines Orchesters nahe zu bringen. Dies setzte er mit einer witzigen Idee um: Alle Figuren der Geschichte werden durch verschiedene Instrumente dargestellt. Zwar erklären Erzähler*innen immer wieder, was gerade passiert. Doch wenn man weiß, welches Instrument zu welchem Tier gehört, spricht die Musik für sich selbst. Auch wenn die Melodien auf den ersten Blick einfach wirken, sind sie es nicht. Prokofjew war bekannt für seinen ausgefeilten und – für die damaligen Verhältnisse – zukunftsweisenden Kompositionsstil mit einem energischen und oft treibenden Rhythmus. Heute wird der Russe der klassischen Moderne zugeordnet.

Die Handlung

Das Musikmärchen Peter und der Wolf handelt von Peter (als Hauptfigur ist ihm das gesamte (Streich-) Orchester zugeordnet), der mit seinem Großvater (Fagott) und seinen Tieren – Katze (Klarinette), Vogel (Querflöte) und Ente (Oboe) – am Rande des Waldes wohnt. Trotz der Ermahnungen seines Opas vergisst Peter eines Tages das Gartentor zu schließen. Der umherschleichende Wolf (Hörner) nutzt seine Chance und frisst die Ente. Am liebsten würde der Wolf auch noch die Katze und den Vogel als Hauptgericht verputzen und Peter obendrein. Doch der ist schneller und bringt sich auf dem nächsten Baum in Sicherheit. Weil der Vogel den Wolf ablenkt, schafft es Peter, sich und seine Freund*innen aus der Klemme zu befreien und den Bösewicht mit einer Schlinge zu fangen. Happy End für den Wolf, er bleibt am Leben und wird von Peter, dem Großvater und einigen Jägern (Hörner und Pauken) in den nahegelegenen Zoo gebracht.