"Eine neue Zeit ist angebrochen"

- Sindelfingensweg in die Moderne 1918 - 1932

 

Revolution, Weimarer Republik, Frauenwahlrecht, Emanzipation, Bubikopf, Charleston, Automobil, Rundfunk – diese Schlagworte verbindet man häufig mit den vermeintlich „Goldenen“ Zwanziger Jahren. Durch Filme und Bücher scheint uns diese Zeit fast schon vertraut. Doch geht es darin meist um Großstädte, allen voran Berlin.

Wie aber verläuft das Leben in Sindelfingen, einer kleinen Stadt mit 5.000 Einwohnern, nach dem verlorenen Krieg? Zunächst dominieren Entbehrung und Not den Alltag – und trotzdem sieht Bürgermeister Wilhelm Hörmann die neue Zeit als Chance auf eine bessere Zukunft. Arbeitsmöglichkeiten bei Daimler locken Menschen aus ganz Deutschland nach Sindelfingen. Die Zugezogenen sowie die modernen Medien Kino und Radio bringen neue Ideen und Trends aus den Großstädten auch in die „schwäbische Provinz“.

Die Ausstellung beleuchtet die Zeitspanne vom Kriegsende 1918 bis zum Ende der Amtszeit des Bürgermeisters Wilhelm Hörmann im Juni 1932. In diesen turbulenten Jahren wird die Entwicklung Sindelfingens maßgeblich vorangetrieben und es werden Weichen für die Zukunft gestellt.

In einem ungewöhnlichen Ausstellungsformat begegnen Interessierte an verschiedenen Stellen im Stadtraum den Zwanziger Jahren. Auf dem Marktplatz, im Rathaus, in der Stadtbibliothek, auf dem Friedhof und an vielen weiteren Orten informieren Stelen über Geschichte(n) aus der Zeit vor 100 Jahren. Eigens erstellte Soundcollagen vermitteln dabei einen besonderen Zugang zur Vergangenheit. Im Stadtmuseum und im Webereimuseum wird diese spannende Epoche über vielfältige Ausstellungsobjekte, ergänzt durch Bild-, Film- und Textzeugnisse, lebendig.


 

Dauer der Ausstellung: 2. Juni bis 26. November 2023


 

Passend dazu:

Stadtspaziergang im Rahmen der Ausstellung „Eine neue Zeit ist angebrochen – Sindelfingens Weg in die Moderne 1918-1932“ mit Illja Widmann unter Geschichte

"Slapstick Poetry" mit Ralph Turnheim unter Literatur